Meine Gäste landeten am 26. Oktober in Kapstadt. Ich verspätete mich und so begann ihr Urlaub mit Ungewissheit und einsetzender Panik, denn der Tourguide, den sie ja nur aus video calls ‚kannten‘, war nicht da. Was mit einem Schrecken anfing, wandelte sich nach der ersten Umarmung in eine wunderbare Reise entlang der Gardenroute.
Zunächst hatten die Gäste 5 Tage Kapstadt auf dem Programm, welche wir füllten mit den obligatorischen Sehenswürdigkeiten, aber auch ‚out of the box‘ Erlebnissen, die ja am nachhaltigsten im Gedächtnis bleiben und eine Reise so unvergesslich machen. Ich lerne bei jeder Reise. Jeder Mensch ist anders und damit Gäste eine wunderbare Reise erleben, ist es wichtig, ihre Vorlieben und Abneigungen zu kennen und auch wie weit ich sie aus ihrer Komfortzone herausführen kann, um ein unvergessliches Erlebnis zu kreieren und keinen Horrorfilm.
Am 31. packten wir unsere Koffer und machten uns auf den Weg nach Hermanus. Die Küstenstraße, die ich eigentlich fahren wollte, war nach der letzten Überschwemmung noch gesperrt, so dass wir ein highlight nicht besuchen konnten. Flexibilität ist eine wichtige Voraussetzung für eine Reise in Afrika – sogar im Western Cape, das ich gerne als ‚Africa light‘ bezeichne. Die Gäste machten eine Tour mit einem Walbeobachtungsboot und hatten super schöne Walbegegnungen gefolgt von einem hervorragenden Abendessen und einer Nacht in einem Hotel nach ihrem Geschmack.
Apropos Unterkunft: Liebe zukünftige Gäste, bitte seid genau! Es ist euer Urlaub – ich möchte, dass ihr ihn genießt und die Unterkünfte euren Wünschen entsprechen. Seid ehrlich – sagt mir, was euch wichtig ist, so dass ich das Hotel/Gästehaus/Zelt 😉 finden kann, das euch gut schlafen lässt.
Die nächste Nacht verbrachten wir auf einer Farm in der Nähe von Swellendam. Auf unserem Weg zum Highlight der Tour folgten Plettenberg Bay, Cape St. Francis. Wir wanderten auf Robberg Island und wackelten auf der Hängebrücke über den Storms River. Leider war die Bucht für eine Kanufahrt zu bewegt. Shamwari Private Game Reserve (das Highlight) war eine fantastische Erfahrung für die Gäste. Es gibt 7 Lodges in Shamwari, wir hatten Eagles Crag gebucht. Der Service, die Pirschfahrten, das Essen, ihr Zimmer – alles war ideal bis auf das Wetter. Am Abend regnete es und als ich am nächsten Tag zum Abholen fuhr, waren Teile der Strecke nur mit 20km/h zu meistern aufgrund des Matsches.
Wir sind dann von Port Elizabeth (Gqeberha) zurück nach Kapstadt geflogen und verbrachten die letzten Tage entspannt in Stellenbosch.
Heute endet die Reise und zu diesem Zeitpunkt erleben alle Gäste die gleichen Gefühle: Die Zeit verflog! Gut, dass unser Hirn und Herz Erinnerungen speichern und man so in Gedanken immer wieder zurückkehren kann.